Glanzvolle Premiere im Kulturzentrum Tempel

Die zweite Staffel des Projekts „Grenzenlose Theaterkunst“ der LmDR Ortsgruppe Karlsruhe ging erfolgreich zu Ende: Nach monatelangen Vorbereitungen feierte das Projektteam mit dem Theaterstück „Lebens.Stationen – Ankommen“ am 10. Februar im Kulturzentrum Tempel Karlsruhe die Staffelpremiere.

Wieder standen Geschichten aus dem echten Leben im Mittelpunkt der Inszenierung. Ob rund um die Welt, zurück in die Vergangenheit, voller Humor oder im Gegenteil, voller Tragödien und Leid – eines hatten alle Geschichten gemeinsam: Sie berührten Herzen, spendeten Trost, machten die Menschheitsgeschichte greifbarer, weckten Gefühle und schenkten Hoffnung.

Voller Stolz kann das Projektteam auf die vergangenen Monate blicken. Die zweite Staffel brachte viele Herausforderungen, aber auch wundervolle Erfolgsmomente mit sich. Ein starkes Team arbeitete monatelang daran, dass der Theaterabend zu einem Erfolg wurde: Gemeinsam mit ihren Schützlingen suchte die Schauspielerin und Theaterpädagogin Ida Martjan nach den spannendsten Geschichten. Bei den Proben wurde sie vom Schauspieler und Regisseur Ruşen Kartaloğlu vom Tiyatro Diyalog Karlsruhe e.V. unterstützt. Autorin Katharina Martin-Virolainen stand als Projektassistenz Ida Martjan stets beratend zur Seite und produzierte mit ihrem Bruder Daniel Martin-Virolainen die multimedialen Einsätze für die einzelnen Theaterminiaturen.

Kurz vor der Premiere mussten die Teilnehmer und das Projektteam noch einige Hürden bewältigen: Bedingt durch die Grippewelle kam es kurzfristig zu krankheitsbedingten Ausfällen – doch davon ließen sich die engagierten Schauspielerinnen und Schauspieler nicht abhalten! Also wurden kurzerhand Texte umgeschrieben, die Rollen neu verteilt, zusätzliche Proben eingelegt, doch es wurde alles daran gesetzt, dass die Premiere wie geplant stattfinden kann. Und dann hieß es am 10. Februar endlich:  Vorhang auf!

Zu Beginn des Abends wurde das Publikum durch die Vorsitzende der Ortsgruppe Karlsruhe, Anna Kastalion, durch die SPD-Abgeordnete und Integrationsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Meri Uhlig sowie von Albina Baumann, Mitglied des Bundesvorstandes der LmDR und Vorsitzende des LmDR-Öffentlichkeitsausschusses, begrüßt.

Das Theaterstück „Leben.Stationen – Ankommen“ wurde von Anatolyj Danilov und seiner Tochter Aelita Corkill eröffnet: Das Vater-Tochter-Duo trag das von Ida Martjan neu interpretierte Gedicht „Es ist alles nur geliehen“ in russischer und deutscher Sprache vor. Umrahmt wurde die literarische Darbietung durch einen Film, der Anatolyj in wunderschönen Landschaften rund um Karlsruhe zeigte. Der Film entstand im Juli 2023 bei den Dreharbeiten mit Daniel Martin-Virolainen. In der Miniatur ging es um das vergängliche menschliche Dasein, um Sehnsucht und die Frage nach den wirklich wichtigen Dingen des Lebens.

In der nächsten Miniatur zeigten die junge Schauspielerin Doua Jedidi und Ida Martjan die Geschichte zweier Frauen auf der Suche nach dem Liebes- und Lebensglück. Das humoristische Stück sorgte für jede Lacher im Publikum und am Ende begeisterte Doua die anwesenden Gäste mit einem feurigen Tanz im traditionellen tunesischen Gewand.

Im „Verhör“, einer Persiflage mit einer guten Portion geistreicher und schlagfertiger Verspottung des DDR-Systems, glänzte der 86-Jährige Manfred Heere als DDR-Major Iswostschik, der einen Fluchtversuch witterte und eine Verdächtige mit seinen teilweise absurden Fragen konfrontiert. In der Rolle der frechen „Berliner Schnauze“ bot Ida Martjan dem systembesessenen Major schlagfertig und selbstbewusst die Stirn. Olga Sajac spielte die eigensinnige Sekretärin des Majors und rundete das lustige Trio glanzvoll ab. Für seine exzellente Darbietung erhielt Manfred einen tobenden Applaus und viel Zuspruch aus dem Publikum – aber auch aus dem gesamten Theaterteam! Zur Vollendung der gesamten Geschichte des Verhörs, folgten der Miniatur eine Szene zur der Fluchtvorbereitung auf einem Campingplatz, gespielt von Viktor Müller, Irina Stoll und Ruşen Kartaloğlu, und ein Kurzfilm, in dem Manfred in einem Interview von dem Fluchtweg seines Sohnes aus der DDR berichtet.

Den Abschluss des Gesamtstücks gestaltete die Theatergruppe „Meine Leute“. Amely Hanke, Leonie Martins, Paulina und Mark Martaler-Martin erzählten in der Miniatur „Wolgakinder“ die tragische Geschichte der Deutschen in der Sowjetunion und ihrem Schicksal in der Nachkriegszeit. Musikalisch umrahmt wurde das Stück durch Gitarrenspiel sowie durch Gesang von Oleg von Riesen und Katharina Martin-Virolainen.

Eine meisterhafte Leistung vollbrachten an diesem aufregenden Theaterabend der Chor „Harmonie“, unter der Leitung von Aelita Corkill, und der Sänger Cornelius Martjan, die das Stück musikalisch begleitet und das Publikum mit mehreren Rock-Balladen begeistert haben.

Am Ende der Veranstaltung wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler minutenlang mit Standing Ovations belohnt. Der Vorstand der LmDR Ortsgruppe Karlsruhe überreichte an die Teilnehmenden und die Projektleiterin Ida Martjan Blumen als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung der großartigen Leistung. Am Ende bedankten sich Ida Martjan und Katharina Martin-Virolainen bei den anwesenden Gästen des Abends und bei den Teilnehmern des Projekts für ihre meisterhafte Leistung auf der Bühne – sowie während der gesamten Projektlaufzeit.

Trotz der anstrengenden letzten Wochen ist an eine Pause nicht zu denken, denn das Projekt „Grenzenlose Theaterkunst“ geht nun in die dritte – und finale Staffel! Noch einmal werden wir uns auf die Suche nach spannenden Lebensgeschichten machen, um diese als Theaterminiaturen zu inszenieren. Die Projektreffen finden in dieser Staffel in den Karlsruher Stadtteilen Daxlanden und Rintheim statt. Teilnehmen können jedoch alle Menschen aus Karlsruhe und Umgebung, unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht sowie ihrer kulturelle, historischen oder religiösen Herkunft. Alle Geschichten und alle, die sich im Bereich Theater ausprobieren möchten, sind in unserem Projekt willkommen!

Mehr Informationen zum Projekt und Anmeldung erhalten Sie bei der Projektleitung: idamartjan@gmail.com oder k.martin@lmdr.de